„ Verstecken spielen ist am schönsten!“ruft Fritzchen seinen Spielgefährten zu.
„ Ja,ja! Schnell, versteck dich; wir suchen !“stimmen Günter, Hermann, Alfred
und Gertrud bei. Sie stellen sich mit dem Gesicht an die Hauswand.
Fritzchen rennt ins Haus, durch eine offene Tür, einen dunklen Flur entlang
und durch eine zweite Tür. Hastig atmend steht er in einem dunklen Raum still
und lauscht. Von fern hört er den lustigen Lärm der Suchenden.
“Mich finden sie so bald nicht“, denkt er und lacht leise vor sich hin. Endlich
näheren sich Schritte. Fritzchen ist mäuschenstill und hälltden Atem an.
Pautz! Schlägt jemand die Tür zu. Pautz! schließt sich eine zweite. Erschrocken
steht Fritzchen im Stockfinstern. Dann tastet er sich zur Tür ;sie zu öffnen
geling ihm nicht. Ängstlich klopft er, schlägt schreiend mit den kleinen Fäusten
gegen das Holz.
Umsonst, alles Lärmen nützt nichts! Endlich gibt er es auf. Seine Hände
schmerzen ,schreien kann er kaum mehr. Es muß doch schon Nacht sein?
Müde vom weinen und Schreien tappt der Kleine im Dunkeln umher.
Schließlich stößt er an etwas, das sich wie ein Bett anfühlt. Schon ganz
schlaftrunken steigt er hinein. Drinnen ist es seltsam weich. Mit einen tiefen
Seufzer legt er sich zurecht und schläft ein. –
Die andern Kinder haben lange gesucht. Dann sind sie heim gegangen, weil sie
annahmen , Fritzchen wolle nicht mehr mitspielen.
Eine schreckliche Nacht bricht für die Eltern an! Suchend laufen sie von Haus
zu Haus. In aller Frühe am anderen Tag beginnen sie wieder damit. Alles
Suchen und Fragen ist vergebens, Fritzchen ist verschwunden. –
Im Haus, bei dem die Kinder gespielt hatten, braucht die Köchin am Morgen
Mehl. Sie schließt im Hausflur eine kleine Tür auf, geht den Gang entlang und
öffnet eine zweite Tür. Als sie sich über den großen Mehlkasten bückt, bewegt
sich etwas darin. „ Guten Morgen, Mutti“, flüstert eine schlaftrunkene Stimme.
Erschrocken starrt die Köchin auf eine kleine weiße Gestalt, die sich langsam
aufrichtet. Bald aber merkt sie, wer es ist. Sie hebt den Kleinen heraus und führt
ihn in den Hausflur. Wie sieht er aber aus! Über und über ist er mit Mehl
bestäubt. Da treten Fritzchens Eltern zur Haustür herein, um nochmals zu
suchen. Die Mutter erkennt sofort ihr Kind. Trotz des umherstäubenden Mehls
drückt sie es entzückt ans Herz. Aller Schrecken und aller Sorge ist vergessen.

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